Unser Camper
1. Stromversorgung:
Unser Bulli hat ab Werk eine AGM Zweitbatterie mit 75Ah verbaut. Bisher kommen wir damit gut zurecht. Damit wird die Kompressorkühlbox „Dometic CFX3 45“ versorgt, der WLAN-Router, sämtliche Elektrogeräte wie Handy, Tablets, Drohne, Laptops. Bei sommerlichen Temperaturen können wir knapp zwei Tage autark sein. Sollte die Batteriekapazität zu neige gehen, packen wir die Solartasche von OffGridTec mit 225W Leistung aus, die an einem Victron Solarladeregler MPPT 75/15 angeschlossen wird.
Im Bulli haben wir rechts neben der Rücksitzbank eine zusätzliche 12V Dose und zwei USB Anschlüsse zum Laden verbaut. Auch hinten links an der D-Säule haben wir eine weitere 12V Dose.
Um unseren Wasserfilter mit Strom zu versorgen haben wir einen weiteren 230V Wechselrichter unter dem Fahrersitz verkabelt, der über einen Schalter leicht zu bedienen ist. Somit bleibt die Werksmäßige 230V Steckdose unter dem Fahrersitz frei verfügbar.
2. Wassersystem:
Unser Wassersystem versorgt vier Personen und Hund für mindestens 3 Tage. Wichtig war uns, dass es keinen Stauraum im Bus verbraucht. Somit war klar, der Frischwassertank muss in die Reserveradmulde (68 Liter).
Nach einer mehrmonatigen Testphase mit Tauchpumpe, haben wir diese aufgrund eines Defekts ersetzt. Diesmal entscheiden wir uns für eine, im Bus verbaute, 4-Kammer-Membranpumpen. Vorteil dieser Pumpe ist, dass sie wahnsinnig leise ist, bei erreichtem Druck (2,1 Bar) abschaltet, eine Rücklaufsperre hat und sehr langlebig ist. Nachts am Campingplatz kann die Pumpe betrieben werden und es stört niemanden.
Erweitert haben wir unser Wassersystem mit einem Warmwasserboiler, der an unserer originalen Zweitbatterie angeschlossen ist. Daten: 200Watt, 12Volt, bis 3Bar, 6 Liter Volumen, Max.Temp.: 80°C. Positioniert haben wir den Boiler hinter dem Radkasten links hinten. Dabei haben wir die Verkleidung angepasst um den Platz perfekt auszunutzen und keinen Stauraum zu verschwenden.
Gemischt wird das Wasser in erster Linie über einen Verbrühschutz auf etwa 40°C, kann dann nochmals auf Temperatur des Frischwassertanks runtergeregelt werden. Dies ist logischerweise Außentemperatur abhängig, da der Frischwassertank die Umgebungstemperatur annimmt.
Zum Messen des Wasserniveaus haben wir ein 225mm Wasserstandssensor inklusive Anzeige eingebaut.
Um die Temperaturen im Blick zu behalten wird die Boilertemperatur und das Frischwassertank gemessen. Mittels wasserdichter NTC Metallfühler, bis 100°C.
Die Anzeigen können wir per Schalter einschalten, um nicht dauerhaft Strom zu verbrauchen.
Boiler und Pumpe sind separat schaltbar. Der Frischwassertank ist über einen Gardena Anschluss befüllbar. Ein Brauseschlauch wird per Schnellkupplung angeschlossen.
Das Duschen unter freiem Himmel, am Strand, an den unmöglichsten Orten ist kein Problem. Selbstverständlich ohne die Natur zu belasten!
Das Wasser aus dem Frischwassertank nutzen wir ebenfalls als Trinkwasser, dieses wird jedoch nochmal über eine Osmose Anlage gefiltert um reinstes Trinkwasser zu erhalten.
3. Heckauszug
Lange haben wir uns online erkundigt welcher Heckauszug es sein soll. Unsere Wahl viel auf CamperX. Es wurde der 820mm Tiefe Heckauszug aus Aluminium. Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war die Belastbarkeit von bis zu 300kg. Wir fanden keinen vergleichbaren Heckauszug.
Auf dem Heckauszug haben wir viel Platz für:
- Kompressorkühlbox Dometic CFX3 45 - (mit Multiflexboard nur möglich in Kombination mit unserer Multiflexboard Höherlegung „RiseUp“, aufgrund der Höhe von 476mm.
- LAYZEE Box Classic - (unsere gesamte Küche). Sehr zu empfehlen da alles, was man zum Kochen und Essen benötigt, hier seinen Platz findet. Für vier Personen, kein Problem.
- Boxio Wash - um auf einem Camper Parkplatz ohne Sanitäreinrichtung mal schnell die Zähne zu putzen. Perfekt, da es ohne Stromversorgung funktioniert und man 5 Liter Grauwasser an Board hat.
- Boxio Solo – Stauraum in der gleichen Größe wie die Boxio Wash, 400 x 300 x 280mm. Hier verstauen wir haltbare Lebensmittel, ausreichend für ein paar Tage in Autarkie mit 4 Menschen und Hund.
- Eurobox – weiterer Stauraum für Handtücher und andere Dinge. 600 x 400 x 120mm
- Beutel – Zubehör für das Wassersystem: Brauseschlauch, Brausehalter mit Saugnapf, Trichter zum Befüllen des Frischwassertanks.
4. Fenstertaschen
Um unsere Kleidung zu verstauen, haben wir uns für zwei Fenstertaschen von VanEssa mobilcamping entschieden. Hier hat jeder von uns ein Staufach wo Sommerkleidung für 8 Tage Platz findet. Danach wird ein Campingplatz angefahren um Wäsche zu waschen :-)
5. Badschrank
Wir wollten unsere TrockenTrennToilette (TTT) von Boxio verstecken, jedoch trotzdem leicht zugänglich machen. Die Lösung ergab sich nach langer Recherche mit Hilfe des Schrankmoduls von VanEssa Mobilcamping. Durch die Positionierung hinter dem Fahrersitz, ist der größte Vorteil, dass die Boxio-Toilet auch während der Fahrt zugänglich ist. Einfach den Schub herausziehen, Boxio-Toilet aufklappen und schon kanns losgehen :D Perfekt also auch wenn man mal länger im Stau steht… die Kids lieben es, und wir als Eltern erst recht. So sieht stressfreier Roadtrip aus. In den Schüben haben wir sonst noch alles was man so für die Körperygiene braucht. Zahnputz-Zeug, Cremes, Deo, Verwandszeug, Spiegel, Reiseapotheke usw.. Im obersten Schub finden sonstige Dinge Platz wie Taschenmesser, Küchenrolle, Staubwedel, Haken für die Markise. Auf dem Badschrank haben wir Körbe befestigt in dem wir Powerbank, Caps und Sonnenbrillen der Kids verstauen können. Auch Stirnlampen finden hier ihren Platz. Die Osmoseanlage wird von der Wohnung einfach in den Bulli getragen und dort mit einem Spanngurt befestigt. Wir haben diesen Schrank für unsere Bedürfnisse perfektioniert, denn sogar eine Halterung für die Switch der Kinder hat hier ihren Platz.
6. Dachbox
Weiteren Stauraum realisierten wir durch die Sonderanfertigung einer Dachbox von DG-Adventure. Maßgeschneidert, hochwertig, robust, aerodynamisch und optisch nicht zu übertreffen. Die Dachbox besteht aus Aluminium und die Anbauteile sind aus Edelstahl. Mit knapp 21Kg Leergewicht können noch knapp 29Kg in die Dachbox geladen werden um das Aufstelldach des Beach nicht zu überladen, absolut ausreichend. Die Dachbox ist 127cm Breit, 100cm Lang und 22cm hoch. (ca. 270 Liter Volumen). Für die optische Perfektion sorgt die schwarze Pulverbeschichtung. Der Deckel hält mit Hilfe von zwei kleinen Gasdruckdämpfern von selbst. Hier lagern wir Sandspielsachen, einen noch optimierungsbedürftigen Duschvorhang, Rucksäcke und alles, was man nicht jeden Tag im Camperalltag braucht.
7. Heckträger
Eine der ersten „Wohnraumerweiterungen“ war, als wir Platz für die Auffahrkeile gesucht haben. Perfekt für die meist schmutzigen Auffahrkeile war am Heckträger. Mit je zwei Schlossschrauben haben wir die C-Schiene der Fahrradhalterung optimiert. So können die Keile mit Rändelschrauben fixiert werden.
Zusätzlich haben wir mittels Airlineschienen und der Ersatzradhalterung von ND-Rack Platz für unser Ersatzrad geschaffen. Praktisch da man nicht unter das Auto klettern muss wenn man in der Pampe steht und optisch macht es schon was her.
Gleichzeitig haben wir noch Platz für drei Fahrräder, jedoch wäre dann die Heckklappe überladen. Somit werden maximal zwei Fahrräder für die Kids mitgenommen und eine Wasserdichte Tasche für Badesachen findet ebenso noch am Hackträger Platz.
8. Heckklappendämpfer
Um das massive Gewicht der Heckklappe oben zu halten, wurden die originalen Heckklappendämpfer gegen massive Dämpfer von ExtremVans getauscht. Wir besitzen zwei Sätze der Dämpfer: Im Alltagsmodus 1300N (2x California Campingstühle, 1x Frontrunner „Expander Campingstuhl“, Heckträger mit Ersatzrad).
Im Urlaubsmodus verwende wir 1500N (2x California Campingstühle, 2x Frontrunner „Expander Campingstuhl“, Heckträger mit Ersatzrad, 2x Kinderfahrrad, 1x Wasserdichter Seesack).
Der Umbau zwischen beiden Dämpferstärken beansprucht maximal 10 Minuten Arbeitszeit. Dabei wird gleich alles frisch geschmiert und somit das Material geschont. Die Kräfte die hier wirken sind nicht zu unterschätzen.
9. Gasdruckdämpfer Aufstelldach
Um das Gewicht des Aufstelldachs inkl. Dachbox mit Inhalt problemlos aufstellen zu können und auch oben zu halten, haben wir die Gasdruckfedern ausgetauscht. Wir haben verstärkte Dämpfer mit 590N verbaut.
10. Leiter & Airlineschiene
Der Zugang zur Dachbox sollte erleichtert werden, hier nutzen wir die selbstgebaute Seitenleiter. Als Vorbild diente die Leiter von BockAufRaus. Sven hat uns bei dem Projekt viele gute Tipps gegeben. Wenn jemand so eine Leiter haben möchte, kann ich die Cali-Leiter von BockAufRaus bedenkenlos empfehlen. Zur Befestigung haben wir eine Airlineschiene, speziell zum Verkleben, an die Karosserie angebracht (Klebstoff: Sikaflex® 260N). Oben ist die Leiter in der Kederschiene des California befestigt.
11. Reifen, Felgen & Fahrwerk
Abseits von befestigten Wegen, wollten wir einen robusten Reifen, der aber auch auf der Straße gut fahrbar ist. Durch tuningbus.de kamen wir ohne Tachoanpassung zum Reifenmaß 225/65 R17. Bei dieser Reifendimension ist nur eine Tachoüberprüfung notwendig. Passend dazu gabs schwarz gepulverte Stahlfelgen. Mit Distanzscheiben vorne und hinten mit 22mm und Spacer von ST an den hinteren Federn um den „Hängearsch“ vom California etwas entgegenzuwirken.